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Die beiden Prinzipien seiner Bildproduktionen - formale, strenge Bildarchitektur und luzider Farbauftrag mit starker räumlicher Wirkung – scheinen einander zunächst auszuschließen. Tatsächlich werden die Bedingungen des Malens - der klassische Widerspruch von Bild- und Realraum, die Wirkung von Form und Farbe – hinsichtlich ihrer Gültigkeit für eine zeitgenössische Bildproduktion nochmals grundsätzlich in Frage gestellt. Diese Synthese aus rationaler Ordnung und sinnlich erfahrbarer Farbschichten ist nicht als Konfrontation sondern als dialektischer Beitrag zum Diskurs über die unumgängliche Illusion von Räumlichkeit, selbst in vollkommen monolithisch bemalten Bildflächen, die vor allem die europäische Kunst mehr oder weniger offensichtlich bestimmt, seit sie sich auf die Ideen des Idealismus einließ. Unter diesem Blickwinkel erscheint die Malerei von Pedro Boese wie eine Reflektion internationaler Moderne auf sich selbst. (...)"
Essay von Susanne Prinz erschienen im Folder "grids and grooves", Berlin 2008